Für einen nackten A500 würde ich keineswegs mehr als 50 Euro ausgeben, einfach etwas Geduld haben. Denn dazu kommt auf jeden Fall noch ca. 30 Euro für ein runderneurtes oder nagelneues Netzteil. Diesen "Luxus" sollte man sich schon gönnen, die inzwischen 35 Jahre Netzteile sind nicht immer zuverlässig und können aus der Spielrunde einen Grillabend machen...
Meinen "Hauptrechner" habe ich allerdings schon gut erweitert: Ein A500 der Revision 8, erweitert auf 2 Mb Chipmem, den OCS-Chipsatz gegen ECS getauscht machen aus dem A500 einen waschechten A500+. Vorteil ist die höhere Bildauflösung und mehr Farben, außerdem können wesentlich mehr Spiele gestartet werden, die bei 1 Mb Chipmem die Zusammenarbeit verweigern. Weitere Aufrüstung: Eine Indyvision ECS als integrierten Scandoubler. Damit können normale Monitore (allerdings nur mit VGA-Anschluss) genutzt werden. Ideal sind dafür die 19" TFT-Monitore der letzten Generation in 4:3 oder 5:4 Auflösung. Einige von denen (beispielsweise der NEC EA192 M) kann sogar, entgegen dem Datenblatt, die PAL-Modi darstellen. Damit ist das ein idealer Retromonitor, der einen zudem noch vor Augenkrebs bewahrt.
Als Turbokarte habe ich eine Vampire 2+ genommen. Einige sagen zwar totaler Overkill, aber für das Geld habe ich in einem Rutsch einen sehr schnellen Prozessor, eine Grafikkarte, Ethernet, einen IDE-Controller und einen MicroSD Slot. Billiger geht es auch ähnlich leistungsfähig mit der PiStorm und aufgestecktem Raspberry Pi. Ist aber von der Originalität her schon sehr grenzwertig. Eleganter geht es mit einer normalen Turbokarte, wo es inzwischen auch Alternativen zur ACA500 vom Schönfeld gibt.
Als Betriebssystem kommt eigentlich nur AmigaOS 3.2 in Frage, sofern eine Turbokarte und Massenspeicher installiert ist. Scheut man diese Ausgabe und nutzt den Amiga nur für alte Spiele, kann man es bei AmigaOS 1.3 lassen und das Diskettenlaufwerk gegen ein Gotek tauschen. Aber unter AmigaOS 3.2 können alte Spiele mittels WHDload einfach per Klick von der Festplatte gestartet werden, ohne Tricks oder Ramabschaltung etc. Außerdem läuft damit auch neue Software. Böse Falle für Amiga-Neulinge: AmigaOS 3.2 ist die neueste Version! Nach AmigaOS 3.1 (1993) kam AmigaOS 3.5 (1997) und AmigaOS 3.9 (1999). Der alte Rechteinhaber sitzt darauf, und AmigaOS 4.x ist nur für PPC-Systeme, also hatte man die Lücken in der Namensgebung gefüllt: Vor ein paar Jahren kam 3.1.4 raus, und in diesem Jahr 3.2.