Lowlevel-Format im XT

    • Offizieller Beitrag

    Halle zusammen,
    ich mache hier gerade einen Commodpre PC 10-II fertig, bei dem eine Festplatte nachgerüstet wurde.
    Das Ding wurde vermutlich ewig nicht genutzt, dementsprechend hat sich bei der Platte erstmal nichts mehr getan.
    Also habe ich mit dem üblichen G=C800:5 das Lowlevel-Format Programm in BIOS des Controllers (WD1002A-27X) aufgerufen.
    Das läuft mementan noch, nur frage ich mich gerade, woher der Controller jetzt eigentlich die Plattengeometrie (ST-238R) kennt.
    Die wird vom Formatierprogramm nicht abgefragt, und über Jumper wird sie dem Controller auch nicht mitgeteilt.
    Kann der Controller die von der Platte abfragen ? Ich dachte, das geht bei MFM/RLL nicht.

  • Naja, also einen IDENTIFY-Befehl wie bei ATA gibts da wirklich nicht. Der Western Digital Super BIOS Formatter im ROM des Controllers funktioniert schlicht und ergreifend so:
    Als erstes fragt er dich:

    Code
    Are you dynamically configuring the drive - answer Y/N


    Je nachdem ob man nun Y oder N drückt geschieht folgendes:


    Wenn man die Frage mit N beantwortet geht der Controller von 615 Zylindern und 4 Köpfen aus, da dies die verbreitetste Geometrie für 20MB-MFM-/30MB-RLL-Platten ist. (Im Falle deiner ST238R richtig).


    Wenn man die Frage mit Y beantwortet kann man die Festplatte dynamisch konfigurieren, sprich man kann die Parameter der Platte von Hand eingeben und diese Konfiguration wird im ersten Zylinder der Platte gespeichert.


    Wenn nun das BIOS des Controllers beim POST initialisiert wird überprüft es, ob dort die Konfiguration der Festplatte steht. Falls nicht benutzt er 615 Zylinder und 4 Köpfe.
    So einfach ist das.

  • Okay... naja, je nachdem kanns durchaus auch ein wenig länger dauern...
    Ich meine mich zu erinnern, dass der originale XEBEC-Controller im IBM XT knapp 6 Stunden braucht...

    • Offizieller Beitrag

    Hmm, 6 Stunden ist ja mal ne ziemliche Hausnummer. Dann lass ich die Kiste wohl mal über nacht durcharbeiten.
    Wenns morgen noch immer nicht fertig ist, nehm ich mal den alten Ontrack Disk Manager, bei dem sieht man wenigstens, was er gerade tut.
    Und auto interleave kann er auch.
    Die MFM-Platte in meinem AT war damit übrigens in ein paar Minuten formatiert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    nachdem das Format nach über 14 Stunden noch immer nicht durch war habe ich die Sache abgebrochen.
    Danach kam der Schreck:
    Der Rechner bootet nicht mehr von Diskette.
    Also erstmal RLL-Controller raus, ändert aber nichts daran.
    Laufwerke umgejumpert, um A und B zu tauschen, das gleiche.
    Ein anderes Laufwerk ausprobiert, wieder nichts.
    Nochmal mit einem anderen Netzteil probiert, auch kein Erfolg.
    Das ganze lässt für mich nur den Schluß zu, daß sich über nacht der Diskettencontroller (onboard) verabschiedet hat :(.
    Weiß jemand, wo man da ansetzen kann ?

  • Versuch doch mal nen anderen Floppycontroller... Der Onboard-Controller müsste bei den Commodore XTs eigentlich automatisch deaktiviert werden wenn das BIOS beim POST nen "Offboard"-Controller findet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir die Sache mal mit dem Oszilloskop angesehen. Sieht nicht sehr erbaulich aus.
    So wie's aussieht ist der Datenseparator (WD 1691) hin. Er liefert keinen Datentakt mehr. Das Ausgangssignal an Pin 21 ist statisch low.
    So einen hat nicht zufällig noch einer über ... ?


    Edit: Es muß natürlich Pin 11 sein, das Teil hat nur 20 Pins ;)

  • naja, eigentlich müsste ein AT-Controller auch gehen. die Floppycontroller haben sich seit dem Ur-PC nicht sonderlich verändert.

  • Glückwunsch!
    Darf ich eventuell deine Bezugsquelle erfahren? Ich such nämlich immer noch dieses unbeschaffbare NatSemi-IC um ne MFM-Festplatte mit Elektronikschaden zu restaurieren...

  • Verdammte Axt :fp:
    Bei ebay hab ich nur welche in USA gefunden, und das zu Versandkosten die mir einfach nicht zusagen... Ich mein Sorry, aber 2,30€ für den Chip plus 12€ Versand... nö. Seh ich irgendwie nicht so ganz ein. Da warte ich lieber bis mir ne andere ST-4038 über den Weg läuft...

    • Offizieller Beitrag

    Habe eben eine defekte IBM 30MB Platte rausgekramt und mal die Platine abgenommen, da war dieses Teil leider nicht drauf.
    Hast Du schonmal bei einer ST-125 nachgesehen, obs da drauf ist ? Davon hab ich auch noch irgendwo eine defekte.


    Zurück zum Topic: Ich habe das LL-Format jetzt mal mit dem Ontrack Disk Manager gestartet, das läuft jetzt auch schon wieder etwa 4:30h.
    Die Plattengeräusche deuten jedenfalls auf fortgesetzte Aktivität hin. Nungut, diesmal lass ich es halt durchlaufen, wenns nicht direkt mehrere Tage dauert.
    Bin wirklich gespannt, ob das alles seine Richtigkeit hat.

    • Offizieller Beitrag

    Inzwischen läuft das über 27 Stunden.
    Ehrlich gesagt kann ich mir ja nicht vorstellen, daß das noch was wird, zumal ich auch in Erinnerung hatte, daß der Ontrack Diskmanager beim Formatieren anzeigt, wo er gerade dran ist (Head/Track). Da könnte ich mich aber auch täuschen.
    Jedenfalls ist diese Anzeige nicht erschienen, Da steht nur 'DISK INITIALISATION IN PROGRESS....PLEASE WAIT'.
    Oder ist jemand der Meinung, daß das nach über 27 Stunden noch was werden könnte ?

    • Offizieller Beitrag

    So, hier nochmal ein kleines Update:
    Offenbar ist die Platte hin. Ich hab jetzt einfach mal, da ich keine andere RLL-Platte habe, eine MFM-Platte (ST-225) an den Controller gehängt.
    Ist zwar nicht ganz korrekt, und wird durch die Werksgarantie von Seagate auch nicht abgedeckt :tüdeldü:, aber damit funktionierts. Der Rechner bootet jetzt von der RLL-formatierten MFM-Platte.
    Schade nur, daß dieses Konstrukt als nicht wirklich zuverlässig gilt, und daher eigentlich nicht in Frage kommt.


    Ich ärger mich gerade mal wieder tierisch darüber, daß ich vor etlichen Jahren mal die gesammelte alte Hardware entsorgt hab. Da war eine ST-4144R dabei @I@