Quantum ProDrive 40 S wieder flott machen

  • Moin, moin,


    nachdem wir gestern auf dem RCT #19 in Hannover eine Quantum ProDrive 40 S, die sich tot stellte, wieder zum Leben erwecken konnten und sie auch nach Möglichkeit dauerhaft am Leben bleiben sollte, habe ich mich mal etwas schlau gemacht über dieses Festplattenmodell. Die Quantum ProDrives scheinen fast alle Schwierigkeiten mit den sog. Gummistoppern zu haben. Diese Gummistopper werden mit der Zeit wohl etwas weich, so dass sich das "Hinterteil" der Kopfhalterungen, das in der Parkposition an den einen der Gummistopper geparkt wird, daran "klebt" bzw. fest sitzt. Das hat zur Folge, dass die Kopfmechanik dann in der Position erstmal fest sitzt. Manche empfehlen den Austausch der Gummistopper:


    http://www.asterontech.com/Ast…ProDrive_40s_Restore.html


    Andere umkleben die Stopper mit einem Klebeband, das eher rutschig ist und keine so großen Adhäsionskräfte aufweist. Ich neige auch eher dazu, die Stopper mit etwas Tesafilm zu überkleben, da sie an sich noch vollkommen in Ordnung sind. Zusätzlich wollte ich ein ganz klein wenig praktisch einen Hauch von DRY 11 über den Tesafilm machen, so dass sich an den Stoppern dann ein Mikrofilm von DRY 40 befindet. Zusätzlich sollte die Achse an der die ganze Kopfmechanik hängt noch einen Tropfen DRY 11 bekommen und ich hoffe, dass die Platte wieder läuft.


    https://www.atlanticoel.de/de/schmierstoffe/dry11.html


    Was haltet ihr von dieser Idee? Habt ihr selbst schon Erfahrungen gemacht mit dem Austausch der Gummistopper bei Quantum Festplatten?


    Nete Grüße


    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Toast_r () aus folgendem Grund: Kaputten Link gefixt

  • Kann da leider nicht mit Erfahrungen beitragen, war aber ein schönes Bild und schöne Aktion gestern.


    Prima!


    Peter

    So eine Operation am offenen Herzen habe ich jetzt zum ersten Mal gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass das letzten Endes so gut funktioniert. Ich dachte eher, dass wir uns das Innenleben der Platte anschauen, aber dass wir sie wieder in Gang bekommen, damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Irgendwie war ich aber doch sehr damit beschäftigt und ich wollte mich eigentlich mit Dir noch über so einige Sachen unterhalten, die Du gemacht hast und die ich sehr interessant finde. Das nächste Mal dann. :)

    Ich würde Kapton-Klebeband nehmen, das hat einen sehr kleinen reibbeiwert und ist inklusive dem PSA Klebstoff sehr alterungsbeständig.

    Klingt sehr gut! Von dem Kapton-Klebeband scheint's mehrere Sorten zu geben. Wäre die hier in Ordnung?


    https://www.amazon.de/UEETEK-T…keywords=kapton+klebeband


    6 mm wäre auch genau die Länge der Gummistopper.

  • Ich bin ein klein wenig weiter mit dem Patienten. Ich habe die Gummistopper mit Kapton-Klebeband umwickelt und ein wenig mit DRY 11 versehen. Das hat auf jeden Fall etwas gebracht und die Schreib-/Leseköpfe werden jetzt um einiges besser bewegt. Im geöffneten Zustande läuft die Platte ohne Probleme. Schraubt man den Deckel zu, dann trifft das auch zu, aber wenn man die eine Schraube anzieht, die in die Achse der Schreib-/Lesekopfhalterung geschraubt wird, dann will sie nicht mehr. Diese Achshalterung hatte ich auch mit etwas DRY11 versehen. Ist auf den Bildern markiert. Im Moment weiß ich nicht wirklich weiter, was das angeht.

  • Hallo Leute,
    ich hol das grad mal wieder etwas hoch, weil ich habe auch eine Quantum ProDrive 40 S
    Die war in meinem Mac SE eingebaut, ich hab sie schon vor ein paar Jahren ausgetauscht weil sie nur nach klopfen anlaufen wollte.
    Bei meinen aktuellen SCSI Spielereien hab sie jetzt einige male wieder verwenden wollen.
    Wenn sie länger nicht benutzt wird, läuft sie NICHT an, erst durch klopfen, relativ hart, läuft sie dann.
    Dann läuft sie aber jedesmal anstandslos an. Erst wenn sie so mindestens zwei Tage lag, dann geht das Drama wieder los.
    Ich werde das hier geschilterte Verfahren anwenden, d.h. Platte aufmachen und diese Gummistopper mit Kaptan umkleben.
    Mal schaun ob das bei meiner Platte auch hilft. Ich werde auch Fotos machen.


    mfG. Klaus Loy

  • Schraubt man den Deckel zu, dann trifft das auch zu, aber wenn man die eine Schraube anzieht, die in die Achse der Schreib-/Lesekopfhalterung geschraubt wird, dann will sie nicht mehr.

    In der Anleitung wird ja auch gewarnt, diese Schraube NICHT zu lösen - nur die Überwurfmutter.


    Ich hab die Behandlung gestern an der ProDrive 40 S meine SE/30 durchgeführt - mit Erfolg, wie sich heute herausstelle. Die HDD läuft, die alten Daten sind noch drauf, das System bootet und Scans zeigen keine Error auf den Sektoren.


    Bilder? Sorry, keine.


    Ich hab die Methode mit O-Ringen gewählt und diese genutzt: https://www.amazon.de/dp/B07X2S9J76. Die schienen mir am ehesten auf die Beschreibung der Anleitung zu passen - allerdings waren sie deutlich kleiner. So passten pro Bolzen 5 dieser Ringe sehr straff.


    Der Gummi um den herausnehmbaren Bolzen war - ganz Murphy - super einfach und noch in einem klebrigen aber halbwegs festen Zustand. Mit dem Skalpell aufgeschnitten konnte man ihn "abwickeln " - etwas IPA machte den Rest. Dauer: 2 Minuten. Der im Drive selber war nur noch eine extrem klebrige Masse. Den musste ich über eine Stunde lang mit Skalpell, einem kleinem abgewinkelten Stück Metall und vielen Q-Tips mit IPA Stückchen für Stückchen ablösen. Gerade die Hinterseite ist nur schwer zu erreichen und machte Probleme. Am Ende habe ich Q-Tip-Köpfe abgeschnitten und mit der Pinzette seitlich unter den Bolzen gestopft und wieder herausgezogen und danach sogar noch aufgerollte Streifen in IPA getränkte Papierküchentücher genutzt.


    Das Aufbringen der O-Ringe hat eine kleine Sicherungsringzange erleichtert, mit der ich die Ringe ganz okay um die Bolzen legen konnte. Ein paar Minuten Self Seek Test (Jumper auf SS setzen) nach dem Wiederzusammenbau hab ich dann auch noch durchgeführt. Recappt hatte ich das Drive auch (mit SMD-Caps, wenn man da den Plasteboden abzieht hat man Subminatur-Throughholes mit eckigen Beinchen)


    Das ganze wollte ich eigentlich in einer Selbstbau-Reinraumkiste (ala https://www.youtube.com/watch?v=xPEa0Wc9iUc, nur aus einem Plastecontainer und 3D-Gedruckten Einsätzen) machen, aber das Herausnehmen des Schmodders war zu schwer. (wirklich über eine Stunde Mikrogramm für Mikroramm aufnehmen und an einem IPA-getränkten Lappen abwischen) Am ende habe ich die HDD zwar die ganze Zeit in der Kiste gehabt, aber die Handdichtungen der Kiste entfernt, um besser hantieren zu können. Auch 3 Flecken auf dem obersten Platter habe ich mit etwas IPA und einem Q-Tip vorsichtigst entfernt.


    Ich hab auf jeden Fall die alte Installation mal als Image gesichert. Nur für den Fall.