gute und schlechte 1.44MB 3.5" Disk Drives

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich hab grade Urlaub :) und stelle mir aus vorhandenen Komponenten einen PC zusammen (aus so Mitte 90er HW).


    Da gehört natürlich ein 3.5" Disk Drive dazu. In meiner Krabbelkiste sind verschiedene Fabrikate, TEAC, Alps, HP, Sony, Chinon.


    Gabs da eigentlich signifikante Unterschiede?


    Zum Beispiel in ihrer Fähigkeit, auch 720kb Images zu schreiben?


    Oder andere Gründe, bestimmte Fabrikate zu meiden?


    Danke

    Stephan

  • Also mechanisch gibt es keinen Unterschied zwischen einem 720k und einem 1440k-Laufwerk. Beide haben 80 Tracks und zwei Köpfe, die Drehzahl ist auch identisch.

    Der Unterschied liegt lediglich in der Anzahl der Sektoren, und damit der Bitrate. 720k-Disketten werden mit 9 Sektoren pro Track beschrieben, 1440k-Disketten mit 18.

    Die Laufwerkselektronik war zu Beginn nur auf 250kBit/s ausgelegt, ebenso wie die gängigen Floppycontroller, damit lassen sich bei 300min-1 halt nur 9 Sektoren pro Umdrehung schreiben. Erst später wurde die Bitrate, die Anzahl der Sektoren und ergo die Kapazität verdoppelt.

    Ein 1440kB-HD-Laufwerk kann daher -immer- 720kB-Disketten lesen und schreiben. Mir ist bislang kein einziges 3,5"-Laufwerk untergekommen, das das nicht könnte.


    Ich würde würde aber tatsächlich ein etwa zeitgemäßes Laufwerk nehmen. Die in diesem Jahrtausend gefertigten Laufwerke wirken irgendwie zunehmend billiger gebaut, die Mechanik dürfte bei älteren Laufwerken noch deutlich robuster sein.

    Wobei sich da heutzutage natürlich die Frage stellt, ob man das Laufwerk dann wirklich so intensiv nutzt wie damals. Von daher: Nimm einfach eines, das vom Vergilbungsgrad am ehesten zum restlichen Rechner passt ;)

  • Mitsumi Laufwerke haben ein Tendenz Disketten zu zerschneiden. Das ist natürlich keine statistisch objektiv ermittelte Aussage, aber trotzdem wahr.

    Sony Laufwerke scheinen mir irgendwie langsamer zu sein, als andere, auch wenns keinen Sinn macht. Aus der Liste oben würde ich TEAC oder Chinon nehmen.


    NECs sind auch irgendwie ganz gut.

    Letztlich machs wie empfohlen und meide dabei kompletten "Billig"Kram.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Sony Laufwerke scheinen mir irgendwie langsamer zu sein, als andere, auch wenns keinen Sinn macht

    So abwegig ist das gar nicht, die könnten tatsächlich ne niedrigere Steprate haben. Der Controller weist das Laufwerk zwar an, einen Step zu machen und definiert dadurch die Steprate, es kann aber durchaus sein, dass die Laufwerkselektronik und/oder der Stepper das puffern und ausbremsen. Daher könnte das gerade bei größeren Seeks Unterschiede machen. Oder auch, wenn z.B. durch den verzögerten Step der Rechner eine Dreiviertelumdrehung warten muss bis der erste Sektor unterm Kopf vorbeiflitzt.


    Aus der Liste oben würde ich TEAC oder Chinon nehmen.

    Gute Wahl. Mit denen hatte ich auch noch nie Ärger. :applaus:

  • :)


    wie erkenne ich den denn? Marken, die man noch nie gehört hat?

    Schwierige Frage. Wahrscheinlich geht man mit dem Vorgehen an den unbekannten HighEnd Laufwerken vorbei, taugt daher nur bedingt.

    Ich würde mal denken, daß z.B. das Vorhandesein von Jumpern für die Laufwerkskennung schon ein gutes Indiz für "ordentlich" ist. Ansonsten auch die Machart der Schwungscheibe und deren Aufbau - Plastik mit Metallüberzug vs. Vollmetall.

    Die Art der Stecker sind auch so ein Kriterium, was allerdings nicht immer paßt, da alte Laufwerke da auch mal nur völlig freie Pfostenstecker haben - für die eigene Bequemlichkeit und Schutz der Gerätschaft haben gute Laufwerke da eine Plastikumfassung mit Kennung. Richtig ordentliche Laufwerke haben oft einen Metallboden. Und außerdem ist da wohl auch viel Markengläubigkeit mit im Spiel.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Auch Markengläubigkeit bzw Verlass auf Marken hilft da leider nicht.


    Wenn man z.B. Alps nimmt (SONY betrifft das bestimmt auch), und sieht sich Komponenten und Laufwerke aus dem HiFi Breich an, da bekommt man die komplette Bandbreite. Von absoluten Einfachlaufwerken über gute Mittelklasse bis zu ziemlich guten Laufwerken (Cassette), Lautstärkereglern,... ist da alles vertreten.


    Dennoch fragst Du mir aus der Seele, Toshi - ich habe das selbe Problem.

    Bevor ich bei meinen Floppydisk Laufwerken aufgeräumt und nachgesehen habe, hätte ich gewettet, dass die alle von einem Hersteller sind...


    Rainer

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  • Zur Qualität: Die Epson SMD Serie Laufwerke sind nach meiner Erfahrung die Besten. Auch gut: TEAC, Panasonic und Sony.

    Meiden: Laufwerke mit chinesisch klingenden Namen, wie YeData. Außerdem generell alle, die nur noch 5V für die Ansteuerung der Motoren verwenden (statt 12V). Auch neuere ALPS-Laufwerke sollte man meiden. Bei Chinon sind ältere Laufwerke zu bevorzugen. Auch Slimline-Floppys (die flachen für Notebooks & Rackserver, oder die in den Combo-Laufwerken) sollte man nur nehmen, wenn es nicht anders geht.


    Zu @kpanic seinen Ausführungen wäre noch hinzuzufügen:

    1. Es gibt neben der Datenrate einen entscheidenden Unterschied zwischen DD- und HD-Laufwerken: HD-Laufwerke beschreiben HD-Disketten mit einem höherem Schreibstrom (stärkeres Magnetfeld). Denn HD-Disketten sind dementsprechend anders beschichtet. (Deswegen verlieren in DD-Laufwerken beschriebene HD-Disketten so schnell die Daten!)

    2. Es gibt durchaus auch HD-Laufwerke, die nicht mit DD-Disketten umgehen können: Diverse Modelle/Marken von USB-Floppy-Laufwerken. Je älter ein USB-Floppy ist, um so wahrscheinlicher ist, dass es mit DD-Disks umgehen kann.

    1ST1

  • 1. Es gibt neben der Datenrate einen entscheidenden Unterschied zwischen DD- und HD-Laufwerken: HD-Laufwerke beschreiben HD-Disketten mit einem höherem Schreibstrom (stärkeres Magnetfeld). Denn HD-Disketten sind dementsprechend anders beschichtet. (Deswegen verlieren in DD-Laufwerken beschriebene HD-Disketten so schnell die Daten!)

    Müßte ja im Umkehrschluß heißen, daß man 720K Disketten zum Datenerhalt einmal in einem HD (!) Laufwerk sektorenweise einlesen und zurückschreiben sollte, damit man maximale Magnetisierung an gleicher Stelle bekommt. (???)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Nee, geht nicht. Denn dieser höhere Schreibstrom wird durch das HD-Loch in der Diskette ausgelöst. Und dieses HD-Signal wird an den Controller durchgreicht, der dann auch gleich weiß, dass er die Diskette doch mit 16 MHz Datenrate und 18 Sektoren beschreiben soll...

  • TEAC ist aus meiner Sicht der Favorit


    xesrjb

    "Der Wein mit der Pille ist im Becher mit dem Fächer. Im Pokal mit dem Portal ist der Wein gut und fein

    • Offizieller Beitrag

    Einfacher Test: Laufwerk mit beiden Händen greifen und mit leichter Kraft in sich verdrehen.

    Wenn es nachgibt ist es natürlich nicht mehr zu gebrauchen und man kann es getrost entsorgen.

    Ist aber nicht schlimm, denn dann war es auch vorher schon Schrott.

    Ein gutes Laufwerk gibt bei dem Test nämlich nicht nach.


    Die meisten 3,5'' Laufwerke haben einen einfachen Blechrahmen.

    Die richtig guten haben ein Alu-Druckgußgehäuse.

    Oft findet man die allerdings nicht.

  • aber ... wozu ?

    Das stimmt natürlich ... technisch/hardwareseitig bleibt aber immer ein Unterschied ... z. B. bzgl. der 720KB Originaldisketten ... bei den alten PCs gab es zuerst 3.5" 720KB DD Laufwerke ... meine Frage war also rein die Computerhistorie betreffend.

    • Offizieller Beitrag

    ... aber wo wir gerade beim Thema sind ... wie bekommt man ein 3.5" 720KB DD Laufwerk aus einem AMIGA am PC ans Laufen ... würde mich mal interessieren ...?

    Nur mal der Vollständigkeit halber: ein Amiga-DD Diskettenlaufwerk stellt am Rechner 880kb formatiert bereit. Der Amiga kann PC 720kb DD Disketten lesen und schreiben, der umgekehrte Weg geht ohne Sonderhardware nicht. Der MOS8364 ist (der einzige) Chip das Amiga Chipset, der bis auf die Gehäusebauform zwischen A1000 und A4000 nicht verändert worden ist. Er ist für Audio und Disk Drives zuständig. Da man offenbar für eine Änderung keine Ressourcen hatte, mußte man die Anpassung softwaremäßig über die Rotationsgeschwindigkeit machen. Wenn man ein "Amiga" DD Laufwerk am PC anschließt, heißt das nicht, daß man damit dann Amiga Disketten lesen und schreiben könnte. Mit dem entsprechenden Controller wie http://nickslabor.niteto.de/projekte/adf-copy oder Catwesel geht dieser Task mit ganz normalen HD PC Disk Drives. Die meisten Amiga Disk Drives haben auch keine Blende, weil diese Teil des Gehäuses waren und würden in einem PC Gehäuse auch häßlich aussehen.

    • Offizieller Beitrag

    ... was aber nicht am Laufwerk liegt, sondern an der Formatierung.

    Beim Amiga erledigt das kein gewöhnlicher Diskettencontroller.

    Im Prinzip ist der Diskettencontroller beim Amiga ein Stück Software, das über I/O Bausteine direkt auf das Laufwerk zugreift.

    Wahrscheinlich der Grund für die höhere Flexibilität (Amiga kann auch GCR zusätzlich zu MFM), man kann das mfm.device oder das trackdisk.device nutzen, um PC (mit 9) oder Amiga (mit 11 Sektoren) verwenden zu können.