Installation SuSE Linux 6.1 auf einem Pentium MMX 200
Das Ziel wird sein MS-DOS/Win9x und ein älteres SuSE Linux auf einem System
in einer Konfiguration mit Bootmanager am Laufen zu haben.
Hört sich eigentlich ganz einfach an, aber nachdem man erstmal ISOs finden muss,
muss man auch noch einiges an Aufwand betreiben, bis der Rechner erstmal läuft.
Der Rechner, mit dem ich arbeite und den ich für die Vorbereitungen hier
verwende, ist ein i5, 16GB RAM, nur SATA, nur 1x PCI, sonst nur PCI-Express.
Auf dem läuft Debian 9.3.0, sollte aber mit jedem anderen Linux genauso
funktionieren.
Man wird schnell merken, die "Kompatiblität" zwischen PCs von 1996 und PCs,
die 2018 verwendet werden, beschränkt sich auf das nötigste.
Das alte System:
* Pentium MMX 200MHz
* Asus SP97-V Mainboard:
AT Tastatur, SiS 5598, 2x IDE, 2x COM, 1x LPT, 4x PCI, 3x ISA
Version OHNE onboard VGA
* 64MB RAM
* Matrox MGA Mystique PCI 4MB, Chip IS-MGA-1064SG-D
* 14GB Festplatte, 32GB Festplatte (40er mit 32GB-Clip-Jumper)
* 1,44MB Floppy
* DVD Laufwerk
* ISA PNP Soundkarte, Analog Devices AD1816A
* Realtek 8139A PCI Netzwerkkarte
* USB PCI Karte (2 verschiedene, noch nicht getestet) + USB-Maus + USB-Kbd
* PCI BT848 TV Karte
Die "Zusammenstellung" dürfte relativ gut hinkommen, mit ein paar Ausnahmen:
1996 CPU
1996 Grafik
1997 Mainboard
1996 TEAC Floppy
1997 ISA Soundkarte
1998 PCI Netzwerkkarte RTL8139A
xxxx IDE 14GB Festplatte
xxxx IDE 40GB Festplatte
2000 PCI TV Karte
2004 IDE DVD Laufwerk
2004 PCI USB Karte #1
xxxx PCI USB Karte #2
Hier stellen sich mir aber noch ein paar Fragen zu typischen PCs der Zeit.
Wieviel RAM war üblich und wie gross waren durchschnittlich die Festplatten?
Was für CD Laufwerke/Brenner/DVD Laufwerke waren üblich? (8x? 24x?)
Ich habe noch einen K6-2/300 hier, damit möchte ich das System später noch
etwas aufrüsten.
Festplatten / Partitionen
Zu Anfangs habe ich zwei komplett leere Festplatten und ein DVD Laufwerk
im Rechner:
Primary Master HDD 14GB /dev/hda
Primary Slave HDD 32GB /dev/hdb
Secondary Master DVD Laufwerk /dev/hdc
Nach dem ganzen hier habe ich auf der 14GB Festplatte DOS und
SuSE Linux 6.1. Das ganze kann aber analog mit allen DOS-basierten
Betriebssystemen passieren (MS-DOS, Windows 95, ...)
Das Partitionslayout am Ende wird dieses sein:
/dev/hda1 2GB C: hpfs
/dev/hda2 100MB /boot ext2
/dev/hda5 ~12GB erweitert
/dev/hda6 128MB swap
/dev/hda7 4GB / ext2
/dev/hda8 ~8GB /home ext2
/dev/hdb1 32GB temporäre Installationsdaten für SuSE
später frei für Nutzer
DOS/Windows Installation
Zuerst wird ganz normal DOS auf die erste Festplatte installiert. Ich habe
FAT16 mit 2GB gewählt.
SuSE Linux 6.1 - So viele CDs brennen ???
Darauf habe ich keine Lust. Ich habe zwei CD-RW Rohlinge da und das würde ganz
schön viel Zeit in Anspruch nehmen - für einen Test - ich wusste da noch nicht,
ob es funktionieren würde.
Ich habe nur erstmal CD1 gebrannt und davon den Pentium MMX gestartet.
Wie bekomme ich die Daten auf den PC ohne 5 CDs zu brennen?
YaST bietet die Möglichkeit per NFS, FTP sowie von Festplatte zu installieren.
NFS und FTP wollten nicht auf Anhieb funktionieren.
Probleme bereitete mir die Netzwerkverbindung in YaST, später NFS. Also den Weg
mit der Festplatte.
Mein Arbeitsrechner, der i5, hat keine IDE Anschlüsse mehr. Aus einem anderen
Relikt habe ich noch einen UDMA133 PCI RAID Controller. lspci meldet den so:
"RAID bus controller: Silicon Image, Inc. PCI0680 Ultra ATA-133 Host Controller"
Dieser kommt nun also in den Arbeitsrechner, i5, und an diesen die 32GB-HDD.
Diese habe ich dann unter Linux partitioniert und mit mkfs.ext2 formatiert.
Danach habe ich den Inhalt aller 5 ISOs einfach auf diese Platte kopiert.
Dazu nehme ich den Midnight Command (mc), der behandelt ISOs wie Ordner. Man
kann einfach mit Enter hineinnavigieren und Dateien kopieren.
Nachdem das durch war, baute ich die Platte wieder in den Pentium MMX und
startete die SuSE Installation erneut.
SCHEISSE. Lässt sich nicht mounten. Also die Platte im SuSE Rettungssystem neu
paritioniert und formatiert:
$ login als "root" - ohne passwort
$ fdisk /dev/hdb
d - del
n - new
p - print partitions to screen
h - help
...
$ mkfs.ext2 -v -m 0 -L SUSESRC /dev/hdb1
Danach liess sich die Platte auf dem Pentium MMX im SuSE-Rettungssystem sowie
auf dem i5 mounten.
Jetzt also nochmal alle Daten der 5 ISOs auf die 32GB-Platte kopieren und wieder
in dem Pentium MMX.
Man wählt als Installationsquelle /dev/hdb1 und den Ordner "/", wenn man direkt
auf die leere Parition kopiert hat.
SuSE Installation von hier an ganz normal.
Ab jetzt geht alles ganz normal weiter. Das Partitionslayout muss jedoch von
Hand erstellt werden und besonders darauf geachtet werden, dass /dev/hda1
so bleibt wie sie ist. Das ist unsere DOS-Partition.
Die Volle Installation nimmt einiges an Zeit in anspruch, ich habe nicht
nachgesehen, aber es dürfte sich um gut eine Stunde drehen.
Rund 1200 Pakete brauchen eben ihre Zeit - Für heutige Verhältnisse sind
1200 Pakete aber gar nichts...
Warum so ein altes Linux System?
Suse 6.1 oder 6.2 war mein erstes Linux-System. Später 8.x. Eines dieser Systeme
war das erste was meine BT848 Karte ordentlich zum Laufen brachte.
Diese hatte ich damals aus einem Schrott-Rechner und war unheimlich genervt,
dass die Software unter Windows 98 viel zu lahm war.
Mein PC damals war auch etwas in der Leistungsklasse wie dieser jetzt.
Den PC benutzte ich bisher mit DOS und DamnSmallLinux für Hardware-Basteleien.
Jetzt möchte ich das mit dem alten Linux weitermachen.
Ich habe noch ein Kassensystem mit K6 und 128MB RAM. Original läuft da NT drauf.
Ich möchte da aber auch mal Linux drauf haben und dieses System kann ich somit
als Spielwiese dafür ansehen.
FreeDOS
FreeDOS hängt sich gleich beim booten von CD in einer Invalid Opcode at 0FAE
Schleife auf. Deshalb kann ich zu FreeDOS und SuSE Multiboot nichts sagen.
Verschiedene alte Distributionen zum Download:
5CDs: https://archive.org/details/suse-5.3_release_i386
5CDs: https://archive.org/details/suse-6.0_release_i386
5CDs: https://archive.org/details/suse-6.1_release
6CDs: https://archive.org/details/suse-7.0_release_i386
7CDs: https://archive.org/details/suse-7.1_release_i386
1DVD: https://archive.org/details/suse-9.0_release_i386
1CD: https://archive.org/details/Liveeval8.0 (NUR LIVE CD)
1CD: https://archive.org/details/SUSE9.1PersonalX86
2CDs: https://archive.org/details/redhat-6.1_release
In Meiner Daten-Sammlung habe ich auch noch ein ISO SuSE 1.0 und ein
SuSE-Archiv ohne Versionsnummer von 1996.
Debian 1.3.1 (Codename "bo") habe ich ebenfalls. Diese findet man auch hier:
2CDs: https://archive.org/details/debian_1.3.1_iso
Ich hätte noch gerne SuSE 4.2 oder 4.3 - wer da was hat, wäre toll, wenn
ich das haben könnte.