Seit ein paar Tagen habe ich mein 1571-Laufwerk im Einsatz, um ein paar Disketten für den C128 zu sichern. Mit XUM1541 und OpenCBM geht das ja ganz gut. Heute schiebe ich eine doppelseitige CPM Diskette in die 1571 und starte d64copy. Die Geräusche im Laufwerk gefallen mir nicht und d64copy meldet auch nur Lesefehler. Ich breche ab, nehme die Diskette aus dem Laufwerk und bekomme fast Panik: Die Diskette ist in dem Bereich, der bisher gelesen wurde, bis auf das durchsichtige Trägermaterial abgeschliffen. Krümel der Magnetschicht kleben noch am Rand. Keine Ahnung was da los ist, ich habe doch schon über 20 Disketten genau auf die gleiche Weise gesichert.
Zuerst schaue ich mir jetzt die 1571 genauer an. Das bis dato unbeschädigte Garantiesiegel muss dran glauben und ich öffne zum ersten Mal eine 1571 (eine 1541-II habe ich mal repariert). Das ganze sieht sehr sauber aus, die 1571 wurde als Zweitlaufwerk an einem C128D entsprechend wenig genutzt. Der Kopf sieht jedoch katastrophal aus, da hilft nur Alkohol und Wattestäbchen. Etliche Wattestäbchen später sieht das Kopf dann wieder so aus, wie ich das von anderen Floppylaufwerken kenne. Wo die 1571 schon mal offen ist, schaue ich mir das Netzteil genauer an. Das wird nämlich im Betrieb ganz schön warm. Und siehe da, man kann die Netzspannung von 220V auf 240V umstellen - das mache ich natürlich. Zu guter Letzt nochmal ein Test mit einer der Disketten, die vorher gingen - das nochmalige Einlesen klappt einwandfrei. Die "böse" Diskette werde ich in kein Laufwerk mehr stecken. Komisch, die Diskette stammt aus einem Stapel von 20-30 Disketten, die alle gleich alt und alle gleich gelagert waren. Den Anblick des ersten Wattestäbchens will ich euch nicht vorenthalten. Normalerweise sieht man an dem Wattestäbchen nichts, wenn man die Köpfe reinigt...
Gruß, Jochen